Zur Förderung der kommunikativen Kompetenzen geben wir den Kindern Unterstützung bei der Sprachentwicklung, Sprachbildung und mittels pädagogischer Sprachförderung. Im Rahmen der Sprachentwicklung nehmen die Kinder ihre Atem-, Stimm- Schluck- und Sprachfähigkeiten „in Betrieb“, die auf ihren Spracherwerb anbahnen.
Ziele:
- Das Kind erwirbt über die Prozesse der Sprachentwicklung die Fähigkeiten:
- Wortschatz abzuspeichern und abzurufen
- Grammatische Regelmäßigkeiten auf der Basis des implizierten Grammatikbewusstseins intuitiv zu erkennen und zunehmend einzusetzen,
- Mittels seiner Atem-, Stimm-, Schluck- und Sprechorganen altersgerecht zu lautieren und in Bezug auf die Artikulation sicherer zu werden,
- Seine phonologische Bewusstheit zu entwickeln
- und seine Ausdruckskraft und Sprechfreude auszubauen.
- Im Rahmen der Sprachbildung entdecken Kinder, wozu Sprache dient und wie sie Sprache nutzen können:
- zum Selbstausdruck, zur Gestaltung zwischenmenschlicher Kontakte, zur Beschäftigung mit allen Themen der Welt, inklusive der literalen Sprache
- Die pädagogische Sprachförderung unterstützt Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen und wenn Deutsch ihre Zweitsprache ist – möglichst unter Wertschätzung und Nutzung der Erst- bzw. Familiensprache/n.
Der äußere Rahmen:
- Über den alltagsintegrierten Ansatz nutzen wir alle Wirkungsebenen und unterstützen die Kinder in der Regelgruppe, in der kleinen Fördergruppe, im Einzelkontakt
- Die pädagogische Sprachförderung nutzt vor allem die regelmäßige Kleingruppenarbeit, welche zu einer bestimmten Zeit, zu einem definierten Sprachziel, nach einem strukturierten Konzept, angeboten wird
Aufgabe der Pädagogin:
- Sie fungiert als Sprachvorbild – sowohl in der Wortschatzerweiterung als auch in Bezug auf die Gesprächskultur und den sprachlichen Umgang miteinander „Der Ton macht die Musik“
- Sie führt sprachliche Rituale ein (Willkommensverse, Fingerspiele,...)
- Sie nimmt sich Zeit zum Zuhören, begleitet sprachlich Tätigkeiten der Kinder
- Sie stellt die Regelmäßigkeit des Angebotes und die zeitliche Verbindlichkeit (Pünktlichkeit) sicher
- Vorbereitete Umgebung - Raumgestaltung und Materialausstattung (Bücher, Spiele, Handpuppen...) die zum Reden und Erzählen anregen und auffordern
- Sie initiiert Projektarbeiten wie zum Bsp.: Mein Name, meine Familie,…”, gestaltet „sprechende Wände” und bezieht die Eltern mit ein
- Sie setzt sich mit der sprachlichen Entwicklung der Kinder auseinander und erkennt Kinder mit Schwierigkeiten in diesem Bereich – wenn nötig kann sie Eltern beratend zur Seite stehen
- Zustimmung und Unterstützung durch die Eltern (Basisinformation zu Zielen und Formen der Förderung, Austausch über die Sprachentwicklung Ihres Kindes)
In der Sprachfördergruppe wirkt zusätzlich ...
- Die Identifikation mit der Fördergruppe und Fördersituation (Name, Handpuppe etc.)
- Die Beziehung zur fördernden Person
- Die Handlungskompetenz der fördernden Person
- Das sich steigernde Selbstwertgefühl (Auswirkung auf die Regelgruppe, auf andere sprachliche Situationen)
- Die Übungs- und Wiederholungssituationen im geschützten Raum
- Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit
- Zustimmung durch die Eltern
Ideale Konstellation von Fördergruppen
- 6-8 Kinder mit pädagogischem Sprachförderbedarf
- Zusammenstellung sich gegenseitig stärkender Gruppen (nach Alter, Sprachstand, Förderbedarf, Beziehungen)
- Treffen mindestens 2-3 mal in der Woche
- Überprüfen der Gruppeneinteilung 3-4 Wochen nach Gruppengründung, ggf. nach Rücksprache mit KollegInnen/ Eltern
- Organisation der „idealen“ Förderstunde
- 20 – 45 Minuten (je nach Alter der Kinder, Sprachstand der Gruppe und thematischem Inhalt)
- Zusammenrufen der Gruppe zu verlässlichen Zeiten
- Begrüßungsritual (Lied/ Spiel, ...
Zusammenarbeit mit Eltern
- Einführung in die Sprachförderung
- Erläuterung mit Orientierung und Praxisbeispielen regelmäßige
- Information der Eltern über aktuelle Themen in der Förderung, verwendete Materialien (um das Thema zu Hause in der Muttersprache aufgreifen zu können, ggf. Nutzung der Materialien/ Übungen zu Hause)
- Eltern in eine Förderstunde einbeziehen (Hospitation anbieten)
- Regelmäßiger Austausch über die Entwicklung des Kindes im Deutschen und in der Familiensprache
- Kollegiale Fallberatung, um Wissen über die Sprachentwicklung bei Kindern, Förderung der Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache zu teilen und weiter zu entwickeln